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Wasser ist Leben

Alter Brunnen in Neunburg vorm Wald

"Wasser ist Leben" - tatsächlich ist kaum ein anderer Stoff so sehr mit dem Leben verbunden wie das Wasser. Im Wasser ist das Leben entstanden und wenn daher heute erforscht wird, ob vielleicht auf anderen Himmelskörpern Leben existiert, lautet stets die Frage: "Gibt es dort Wasser?"

Leben in der Art, wie wir es kennen, kann ohne Wasser nicht sein. Unser Körper besteht zu mehr als 70 % aus Wasser. Ohne Regenwasserwäre unser Land unbewohnbar und das Klima unerträglich. Nichts wächst und gedeiht ohne Wasser.

Zu den Schicksalsschlägen, die unsere Vorfahren fürchteten, gehörten Missernten, die durch Dürre verursacht wurden. Zugleich lag im Wasser stets etwas Bedrohliches. "Ins Wassergehen" ist heute noch bei älteren Menschen gleichbedeutend mit Suizid. Weil besonders in ländlichen Gegenden abseits der großen Flüsse kaum jemand schwimmen konnte, brachte es den sicheren Tod, wenn man in ein tiefes Wasser sprang. Hochwasser konnten sich als "Naturgewalt" verheerend auswirken.

In vielen Mythen findet sich das Motiv der großen Flut. Die Gefährlichkeit des Wassers sah man aber in erster Linie dort, wo es um die Gesundheit ging. Auch wenn erst die moderne Mikrobiologie enthüllte, dass viele Krankheitserreger im Wasser leben und viele Krankheiten von Wasser übertragen werden, erahnten die Menschen schon früh Zusammenhänge von Wasser und Krankheit.

Wie gut ein Gemeinwesen regiert wurde, zeigte sich an der Zahl der Brunnen und an der Güte des Brunnenwassers. Quellen mit frischem, klarem Wasser galten als gesund. Immerwieder wurden Quellen als wundertätig betrachtet. Dagegen war stehendes Wasser, wie man es besonders in Sümpfen und Moorenfand, verdächtig. Bis weit in das 19. Jahrhundert hielt man "Miasmen",schädliche Dünste, für die Ursache von Seuchen. Für uns, die wir in Mitteleuropa Wasser als geruchs- und geschmacklose Flüssigkeit kennen, ist schwer nachvollziehbar, dass man in früheren Zeiten - wie heute noch in anderen Erdteilen -Wasser nach dem Geschmack beurteilte und so davon sprach,dass man an einem Ort frisches süßes Wasser finden könne.

Im deutschen Wort "frisch" und im Bairischen "lebfrisch" steckt die alte Bedeutung "gesund". Am Bach und am Fluss lebten diejenigen,die das Gewässer unbedingt brauchten, wie etwa die Müller,die auch in sozialer Hinsicht nicht so richtig zur Dorfgemeinschaft gehörten. Weil man für viele Zwecke Wasser brauchte, das nicht unbedingt gutes Brunnenwasser sein musste, lag im Dorf in der Regel ein mehr oder minder großer Weiher oder Teich. Er war alleine schon dafür unverzichtbar, weil bei einem Brand Löschwasserbenötigt wurde. Für eine Stadt dagegen gehörte ein Fluss in vieler Hinsicht zu den wirtschaftlichen Existenzbedingungen. Fast alle alten Städte der Oberpfalz liegen an Flüssen. Alte Wege und Straßen führten entlang der Flüsse, wie etwa die schon für die Steinzeit belegte Route, die den Regen entlang nach Böhmen führte.

Wie wichtig das Wasser und die Wasserkraft für die wirtschaftliche Entwicklung waren, wird daran deutlich, dass viele Gewerbe die Städte verließen, weil es dort zu wenig Wasser gab. Besonders die in der Oberpfalz über lange Zeit hinweg bedeutsame Eisen und Glasindustrie siedelte sich an den kleinen Flüssen und Bächen an, weil es dort zum einen viel Holz gab und zum anderen genügend Wasserkraft verfügbar war.

Fabriken, die das Wirtschaftsleben seit dem 19. Jahrhundert prägten,wurden häufig in Städten errichtet, die an Flüssen lagen. Dort fand sich eine Infrastruktur, welche sich für die Industrialisierungals günstig erwies. Zudem fiel ins Gewicht, dass viele Industrien große Mengen an Wasser brauchten - für die Produktion, abermehr noch zum Kühlen, Heizen, Einweichen, Waschen, Spülen und viele andere Zwecke.

Seit den 90er Jahren haben Wissenschaftler für eine Vielzahl von Stoffen errechnet, wie viel Wasser alles in allem für die Herstellung bestimmter Dinge nötig ist. Die Zahlen sind beeindruckend. Addiert man den Wasserbedarf in allen Produktionsschritten, braucht man 140 Liter Wasser um eine Tasse Kaffee zu erhalten. 1.100 Liter Wasser sind nötig, um ein Kilogramm Weizen zu ernten und ca. 15.000 Liter Wasser für ein Kilogramm Rindfleisch. Und ungefähr 20.000 bis 300.000 Liter muss man aufwenden, um einen Pkw herstellen zu können.

Einer der Gründe dafür, dass sich die Industrialisierung in unseren Breiten durchsetzen konnte, lag in der reichlichen Verfügbarkeit von Wasser. Eine weitere Herausforderung bestand darin, genügend Trinkwasser zu beschaffen, um den Durst der großen Städte zu stillen. Die alten Anlagen der Trinkwassergewinnungreichten bald nicht mehr aus. Man musste über größere Entfernungen"Fernwasser" heranschaffen oder Wege finden, das Fluss und Brunnenwasser so aufzubereiten, dass es trinkbar wurde. Und diese lebenswichtige Aufgabe erfüllt seit einem halben Jahrhundert die Nord-Ost-Gruppe.


Führungen

Führung im Hochbehälter Thanstein

Gerne bieten wir interessierten Personengruppen (Schulklassen, Vereine, etc.) Führungen durch unsere Anlagen an. Bei Interesse können Sie uns eine Anfrage per E-Mail senden.

Bitte beachten Sie, dass eine Führung nur ab einer Gruppenstärke von mindestens 20 Personen stattfindet.


Bilder sagen mehr als 1000 Worte...

Wenn Sie mehr über den Zweckverband zur Wasserversorgung der Nord-Ost-Gruppe Neunburg vorm Wald erfahren möchten, können Sie sich die Präsentation zum 50-jährigen Jubiläum des Verbandes im pdf-Format downloaden.

 

Präsentation Nord-Ost-Gruppe 2016