Im Jahr 2020 stellte der Zweckverband zur Wasserversorgung der Nord-Ost-Gruppe Neunburg vorm Wald einen Antrag auf Förderung wasserwirtschaftlicher Vorhaben (RZWas 2018). Durch die staatliche Förderung konnte der Bau eines neuen Hochbehälters realisiert werden:
Nach der letzten Begehung des bestehenden Hochbehälters war für den Zweckverband klar, dass aufgrund erheblicher baulicher Schäden sowie arbeitsschutztechnischer Mängel eine Sanierung des Gebäudes unabdingbar ist. Ebenso ist der bestehende Hochbehälter angesichts des stetig steigenden Wasserverbrauchs nicht mehr ausreichend dimensioniert, sodass hier erstmals Überlegungen über eine potenzielle Erweiterung stattfanden. Doch wie sollte diese Erweiterung im Speziellen aussehen?
Zu Beginn der Planung standen zwei mögliche Varianten der Sanierung im Raum. Es wurde überlegt, ob eine Sanierung des bestehenden 57 Jahre alten Hochbehälters mit einem neuen Anbau sinnvoll ist oder ob ein kompletter Ersatzneubau in Betracht gezogen werden sollte. Bei der Entscheidungsfindung konnte sich auf einen langjährigen störungsfreien Betrieb eines Edelstahlbehälters (HB-Seebarn) berufen werden. Ebenso bringt der Einsatz eines solchen Behälters zahlreiche Vorteile wie eine hohe Lebensmittelqualität, Sicherheit sowie Hygiene, einen erhöhten wirtschaftlichen Nutzen durch den Einsatz von zwei Edelstahltanks zu je 1.000 m3 sowie eine Langlebigkeit mit sich. Diese Aspekte waren ausschlaggebend, um sich für einen Neubau des Hochbehälters auszusprechen.
Für die Umsetzung und Planungen des Bauvorhabens beauftragte der Zweckverband das Ingenieurbüro Weiß - Beraten und Planen GmbH in Neunburg vorm Wald. Es wurde beschlossen, die neue Hochbehälteranlage westlich des bestehenden Hochbehälters zu errichten. Den Auftrag für die Tiefbauarbeiten erhielt die Firma Michael Baumer Hoch- und Tiefbau GmbH & Co. KG aus Oberviechtach. Die Kosten der Tiefbauarbeiten belaufen sich auf rund 520.000 €. Das Technikgebäude, welches 32,0 m lang, 16,0 m breit und 9,5 m hoch ist, wurde von der Firma Stahlbau Thümmel GmbH aus Brand-Erbisdorf errichtet. Die Arbeiten hierzu sind zum Großteil bereits abgeschlossen. Die Kellerwände sowie die Bodenplatte bestehen aus Ortbeton, das Tragwerk aus Stahl und die Fassade sowie das Dach aus Sandwichelementen. Für den Zweckverband war es zudem wichtig, dass das neue Gebäude in das bestehende Landschaftsbild integriert wird. Daher wurde sich für eine Lärchenholzverschalung entschieden. Die Gesamtkosten für das Gebäude betragen 390.000 €.
Bereits Mitte August haben die Schweißarbeiten an den beiden Edelstahltanks durch die Firma Hydro-Elektrik GmbH (Ravensburg) begonnen. Beide Tanks haben zusammen eine Speicherkapazität von rund 2.000 m3. Veranschaulicht dargestellt, entspricht dies einem Volumen von 200.000 Flaschen Wasser zu je 1 Liter. Der Anschaffungspreis dieser Behälter liegt bei 910.000 €. Zeitgleich erfolgt die Installation der Elektrotechnik durch die Firma CAR Messsysteme Dorrer (Bodenwöhr). Nach Abschluss dieser Arbeiten kann der Hochbehälter sodann in Betrieb genommen werden.
Der Hochbehälter Pissau soll auch zukünftig als sogenannter Durchlaufbehälter dienen. Er versorgt in erster Linie die sogenannte „alte Fuhrner Gruppe“ und die Stadt Neunburg mit dessen Industriegebiet.